Hallo Leute, war ein bisschen faul und mit anderen Dingen beschäftigt.


Was ist bislang geschehen...


Nachdem wir das Schiff mit allem notwendigen für einen längeren Törn ausgerüstet und auch reichlich Proviant gebunkert hatten, ging es am Samstag, den 28.5.  los .

Zunächst übernachteten wir in Travemünde im Alten Fischereihafen. Ist zwar nur 10 km von unserem Heimathafen entfernt, stört uns aber nicht. Es ist eine alte Gewohnheit, dass wir uns hier  noch einmal mental auf den Törn vorbereiteten.

 

Da am nächsten Tag Schietwetter angesagt war, verlängerten wir unseren Aufenthalt noch um einen Tag und hatten somit Zeit, mit unseren Klappfietsen die Steilküste vom Travemünder Strand in Richtung Timmendorfer Strand  zu fahren. 




Was hier die Ostsee anrichtet, ist beeindruckend. Der Radweg muss regelmäßig ins Landesinnere verlegt werden. Immer wieder sind Landabbrüche mit Bäumen und Wegen zu sehen. Selbst ein  Haus an der Hochkante des Strandes verschwand.


Nach genießen eines schönen Abends an Bord sollte es am nächsten Tag nach Fehmarn gehen. Der Wind wurde mit 3 Bft aus West vorhergesagt, so dass es ein schöner Segeltag werden sollte. Aber wie empfing uns die Lübecker Bucht am nächsten Morgen – mit einer ausgesprochenen Flaute.



Der Motor konnte nicht abgestellt werden. Ein bisschen traurig waren wir schon. Der Steuerautomat übernahm die Arbeit....



Der Hafen von Burgstaaken, ein Stadthafen mit einem rustikalem Flair, (wir mögen das) empfing uns mit einem 80 Meter langem Transportschiff, dass aus den Speichertürmen beladen werden sollte. Es war eng im Hafen. Wir legten uns mit dem Schiff an die einzige freie Stelle quer vor das Schiff an die Stirnseite des Hafens.

Damit war der Hafenmeister, der später dazu kam, aber gar nicht einverstanden.

Also verholten wir unser Schiff mir langen Leinen, Beiboot und Hilfe von Passanten quer durch das kleine Hafenbecken und machten zwischen zwei weiteren Schiffen fest. Abstand vorn und hinten ca. 1,5 m. Alles klappte,  und auch der Hafenmeister war mit der Aktion einverstanden.



 

5 Tage blieben wir in dem Hafen. Wir hatten tolles Wetter und waren oft mit unseren Fietsen unterwegs. Das Liegegeld incl.  benutzen der Sanitäranlagen an dem angrenzenden Wohnmobilstellplatz war unschlagbar günstig !


Dann sollte es aber weitergehen.

Bei einem vorhergesagten moderaten Ostwind mit kleinen Regenschauern wollten wir in die Kieler Förde. Nach Durchqueren der Fehmarnsundbrücke fing es dann an zu regnen, es wurde nebelig und der vorhergesagte Wind blieb aus.  Schade..







Als wir in Höhe der Howachter Bucht waren, bekamen wir von  einem weit entfernten Kriegsschiff wilde Lichtzeichen, die ich zunächst nicht deuten konnte. Wir hielten darauf zu und auch das Schiff kam uns näher. Nebeneinander liegend kam ein Uniformierter auf dem Laufsteg in unsere Höhe und wies uns freundlich aber bestimmt daraufhin, dass die Howachter Bucht wegen militärischer Übungen großräumig gesperrt sei,  und wir diese mit einen weiten  Schlenker nach Norden umfahren müssten.

Das Schießgebiet war mir ja bekannt, aber die Betonnung des Gebietes, dass wir  jetzt hätten umfahren müssen, war mir bei dem Mistwetter wirklich zu weit.



Traurig und ärgerlich über uns selbst, drehten wir um. Diese Sperrung hätte man in den einschlägigen Quellen überall nachlesen können.


Nun gut, also zurück in die Bucht von Großenbrode. Die Einfahrt in diese  ist mit Vorsicht zu befahren. Bei lebhaftem Ostwind sicher nicht zu empfehlen.



 

In dem äußerst gepflegten Hafen lagen wir 3 Nächte a. 28 Euro. Nicht ganz billig, aber entschuldigend für den Preis erzählte man in der Rezeption, dass die Gemeinde 3 Euro Touristensteuer pro Person und Nacht erhoben habe.





Unser Plan war jetzt, dass wir aus familiären und technischen Gründen unseren Heimathafen "Travemarina" in Lübeck anlaufen wollten.

Wir mussten zwischenzeitlich nach Hause .

Zeit für große Wäsche blieb aber noch..




Bei schönstem Wetter und Windstärken 3-4 aus Ost verließen wir den Hafen. Die Segel wurden gesetzt und endlich, ja endlich, konnten wir ordentlich segeln.





Wie immer, kam es etwas anders...

Beim Verlassen des Hafens und Starten des Motors viel mir auf, dass der Motor etwas schwerfällig ansprang. Aus Vorfreude auf den bevorstehenden Segeltörn ignorierte ich es irgendwie. Nach einer guten Stunde  fiel es mir wieder ein. Ich versuchte zwischendurch den Motor noch einmal zu starten. Nichts passierte...


Die Starterbatterie war völlig leer .  Etwas nervös überlegten wir die weitere Vorgehensweise. Das Überbrückungskabel für Batterien hatte ich "Esel" im Auto vergessen.

Wäre sonst alles kein Problem gewesen, da wir 4 große Batterien an Bord  haben. Ein Austauschen der Batterien war nicht möglich, da sie in besonderen Behältnissen passgenau montiert sind.

Wat nu..


Unseren Notstromer herausgeholt und freudig erregt versucht, diesen als Batterielader zu starten. Er wollte einfach nicht anspringen. Dann fielen mir alle meine Sünden ein. Ich hatte in Emden, vor Wochen, versehentlich Diesel statt Benzin aufgefüllt. Hatte den Fehler dort zwar bemerkt, den Tank wieder mit Benzin befüllt aber vergessen, den Vergaser und die Leitungen zu reinigen.

Das rächte sich jetzt.





Mindestens 10 mal habe ich die Zündkerze herausgeschraubt, gereinigt, mit Gasbrenner abgebrannt, eingeschraubt und wieder gestartet. Außer einem Knall aus dem Auspuff passierte nichts..

Möchte dazu bemerken, das alles passierte beim Segeln mit 1,5 Meter Welle.

Irgendwann lief der Stromer dann. Die defekte Batterie nahm  keinen Strom auf. Aber es gelang uns, den Bootsmotor mit Hilfe des Stromers zu starten.


Jetzt hatten wir jedoch Bedenken, diesen wieder auszuschalten, um in Richtung Travemünde zu kreuzen.  Es wäre äußerst bedenklich und auch gefährlich gewesen, in die Trave unter Segel einzulaufen. Es herrscht hier starker Fähr- und Schiffsverkehr.








Also mussten wir 5 Stunden gegen Wind und Welle motoren, um unseren Heimathafen zu erreichen.

Schei...

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